Fast zwei Jahre ist es nun schon her, das ich Ruth und Karl auf Ihrer Hochzeit in der „Little Karoo“ begleitet habe.Ein Erlebniss was auch heute noch wunderbare Erinnerungen wach ruft.

Die ersten Meter auf den südafrikanischen Strassen musste ich praktisch mit Links meistern. In meinem kleinen Auto, wo das Lenkrad auf der verkehrten Seite angebracht ist, wo unbekannte Pässe mich über die „Outeniqua-Hills“ führen.
Was für ein traumhaftes Schauspiel der Natur. Vor mir fahren Pick-up´s mit Männern in edlem Zwirn, Krawatte und Aktentaschen auf der Ladefläche.
Mein Puls erreicht nach der ersten halben Stunde wieder die normale Frequenz, ich komme meinem Ziel langsam nah.

„Roads“ so weit das Auge reicht, riesige Farmen mit Straussenherden und Paviane, die Nüsse knabbernd im Straßenrand lümmeln.
Südafrika – ein wundervolles Land, genauso wie ich es mir vorgestellt habe.
Richtig erleichtert bin ich erst,  als ich die Louvain Guest Farm, auf welcher Ruth und Karl ihre Hochzeit feiern, erreiche.
Auch hier eine unendliche Weite, riesige Felder und der Charme der urigen Farmgebäude erinnern mich an alte verrauschte schwarz/weiß Filme aus den 20er Jahren.

Mit einer ehrlichen und überwältigenden Gastfreundschaft von den überall auf der Farm fleissig werkelnden Familienmitglieder werde ich empfangen.
Ich stelle fest, wenn man muss, kann man doch nach relativ kurzer Zeit wieder ganz gute Unterhaltungen in Englisch führen.

Von Anfang an begeistert mich der persönliche und liebevolle Einsatz der Familien und Freunde bei den Vorbereitungen der Hochzeitsn. Selbstgenähte Wimpelketten werden in vielen Metern aufgehängt, die Mutter der Braut bindet fleissig Blumengirlanden und die Väter hämmern und basteln an der Dekoration. In der Kirche üben die Geschwister der Braut die Lieder für die Hochzeit und Pfarrer Rodney probt mit dem Paar und den Trauzeugen die Zeremonie. Schon jetzt fließen die ersten Tränen.

Das ist es, was den Zauber dieser einzigartigen Hochzeit ausmacht … :
„Liebe zum Detail“, Herzblut von jedem der Gäste und eine grandiose „Personality“ .
Eine Hochzeit mit einem solch persönlichen und individuellem Charme habe ich bisher noch nicht erlebt und es hat mich tief in meinem Fotografenherz berührt.

Ich kam als Hochzeitsfotograf und ging als Freund der Familie wieder nach Hause.
Dafür möchte ich ALLEN einfach DANKE sagen.

Für weitere Eindrücke lasse ich lieber meine Bilder sprechen.

Mit einem Satz von Pfarrer Rodney, welcher mir im Gedächtniss blieb nachdem ich seine Zeremonie gelobt habe, möchte ich enden:
„I do this not for the church but for Ruth & Karl.“ …

(Ein kleiner Denkanstoss für manch deutschen Pfarrer oder Beamten.)