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2016Theresa & Robin – Vom Hauch der Ewigkeit
Mein Weg führt mich heute durch schläfrige Dörfchen, vorbei an einsamen Feldern, fernab von Autobahnen und hektischer Zeit, gemütlich in die Lausitz. Schloß Gaußig und mein Brautpaar Theresa und Robin erwarten mich. Fast habe ich mich gefragt, ob ich überhaupt auf dem richtigen Weg bin, als nach der letzten Abbiegung das Tor zum Schloß auftaucht. Der Papa der Braut ist heute der Torwächter und öffnet mir mit einem breiten Lächeln.
Diesmal gibt es keine Tür, ich muss durch ein Portal und die Klinke ist auf Augenhöhe. Stille und gedämpftes Licht empfangen mich, ein großer silberner Labrador schlummert auf dem roten Teppich und hebt gerade mal das linke Augenlid auf Halbmast. Der glückliche Dackelbesitzer in mir flüstert leise: „Na du bist mir ja ein schöner Wachhund…“ Im Laufe das Tages wird klar, dass der betagte Vierbeiner seinen Ruhestand mehr als verdient hat und gar nicht mehr „auf Streife“ muss.
Ich soll nach rechts, die alte Holztreppe hoch. Ich stelle fest, dass die Trittstufen alle nach vorne kippen und sehr glatt sind. Wer hier nicht aufpasst, wird recht schnell unterwegs sein, vor allem abwärts. Noch einmal nach links, den Gang bis zum letzten Zimmer nach hinten. Die Dielen knarzen, die Fenster sind stellenweise trüb und verzerren die Aussicht, winzige Staubkörnchen flirren in der Sonne und halten sich an den Möbelstücken aus vergangenen Zeiten fest.
Ich spüre es deutlich – hier ist ein Hauch von Ewigkeit.
Meine Braut bewohnt eine kleine Suite mit Himmelbett. Diesmal gibt es ein separates Schmink- und Ankleidezimmer mit Puppenstubeneinrichtung. Theresa ist zart und elfenhaft, ihr Brautkleid hat sie nach eigenen Entwürfen extra anfertigen lassen. Alles passt märchenhaft schön zusammen. Die Aufregung ist greifbar, nicht nur im Brautzauberzimmer. Robin hat einen Brief von seiner Liebsten in den Händen, lächelt, zittert, ist sprachlos. Sein Bruder muss ihm helfen die Fliege und die Manschettenknöpfe anzulegen.
Theresa und Robin sagen „Ja“ und die Gefühle laufen über. Ich höre viele Taschentücher rascheln und meine Braut weint auch so zauberhaft schön. Die große Aufregung und Anspannung verfliegt und macht purem Glück Platz. Ich genieße meine Rolle als stiller Beobachter und freue mich auf die Zeit nachher, wenn ich gemeinsam mit meinem Paar im Schloßpark unterwegs sein kann. Ich freue mich, meinem Paar ein wenig Zweisamkeit bescheren zu können. Gleichzeitig darf ich Teilhaber sein und diese innigen Momente für die Ewigkeit festhalten.
Heute betrachte ich die Bilder von Theresa und Robin und bin noch genauso hingerissen, wie am Hochzeitstag selbst.
Es gibt viele Wünsche für euch und meine lauten: Beständigkeit, Unendlichkeit… und Ewigkeit.
Brautmakeup & Hairstyling: Anja Mangatter
Haarschmuck: Brautstylingstudio Dresden
Location: Schloss Gaussig